"Hast du schon einmal einen Schmetterling schlüpfen sehen?"
So begann vor vier Wochen eine ganz süße Mail an mich und ich wußte im ersten Moment nicht, ob mich jemand veralbern, zuspamen oder ernsthaft etwas fragen möchte.
Jetzt weiß ich, dass es kein schnöder Spam war und ich kann sagen "Ja, habe ich".
Wollt ihr auch?
Als ich nach Hause kam, stand ein kleiner Plastikbecher auf meinem Tisch und der hat uns die letzten 14 Tage zum Staunen gebracht. Es ist ja nur die natürlichste Sache der Welt, aber zwischendurch war ich mir auch nicht mehr sicher, ob ich eher kindlich verspielt, neugierig, angeekelt oder fasziniert sein soll. Ich hatte am Anfang ernsthaft Angst, dass mich kleine behaarte Raupen anwidern könnten (als Mutter ist es ja strengstens verboten das Wort "Iiiiih" zu benutzen), aber nein, mein mütterlicher Beschützerinstinkt wurde geweckt und am Ende standen die ausgewachsenen Raupen sogar mit auf unserem Frühstückstisch und ich stellte sie jeden Abend sicher auf meinen Stoffschrank damit weder Kater noch Spunk auf fixe Ideen kommen. Ja, so sind wir hormongetriebenen Muttertiere halt, an einen Morgen habe ich sogar den Spunkvater von Arbeit heim manövriert, weil ich vergessen hatte die Raupenkinder vom Fensterbrett aus der Sonne zu stellen.
Jedenfalls habe ich mir überlegt, dass ein Fototagebuch von 14 Tagen meinen Blogpost sprengen würde und deshalb einfach 14 Tage mitgefilmt :-)
Auf Maskenbildner, Ausleuchter und Interiorspezialisten haben wir verzichtet, es gibt uns also völlig naturell und alltäglich, mal schief, mal ungekämmt - in der Hauptrolle Herr und Frau Schmetterling. Viel Spaß!
Es war echt ein super schönes Experiment. Die Spunke sind jeden Tag vom Kindergarten nach Hause gekommen und wollten gleich Schmetterlinge anschauen. Am herzerreißensten war natürlich das Freilassen. Die Spunkin hat so gestrahlt als die Schmetterlinge auf Ihrer Hand saßen und sich anscheinend pudelwohl bei ihr fühlten. Der kleine Spunk hat währenddessen geheult wie ein junger Schlosshund, weil er dachte die Schmetterlinge würden jetzt für immer bei uns wohnen und niemals wegfliehen. Hachz, ein Bild für die Götter und das aufgehende Mutterherz.
Mein Fazit: Grundschulen dieser Welt: ich rate euch werft die schnöden Fachbücher über Bord und lasst die Spunke die Metamorphose live und in Farbe erleben, es ist so einfach, so preiswert und so prägend. Ich bin begeistert. Mein persönlich-empfohlenes Spunkalter: ab 5 Jahre.
Danke an Martina, dass sie mich gefunden hat, mir macht es immer riesen Spaß neue Dinge auszuprobieren, von denen man gar nicht wußte, dass es sie gibt ;-)
Butterfly garden passend zum Sommeranfang von Insect Lore* gibt es hier und hier im Handel.
Habt ein schönes Wochenende!
eure Leene
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